#fortylove - wir lieben diesen Sport - 40:❤️
Als das Tennisspiel vor 40 Jahren nach Hörste kam
Die 1932 gegründete Turngemeinde Hörste tat schon vor über 90 Jahren eben das, was gesund war und verschrieb sich der Leibesertüchtigung: Das waren nach den damaligen Statuten „vorläufig“ Handball, Turnen und Leichtathletik. Später kam auch der Fußball hinzu, sowie u.a. Korbball, Tischtennis, MS-Sport, Wandern und Yoga.
Erst 1983/84 keimte beim damaligen TG-Vorsitzenden Artur Wiltmann, der auch das Haller Sozial- und Sportamt leitete, die Idee auf, sich mit der Erweiterung des Vereinsangebotes zu beschäftigen: Hörstes späterer Ehrenvorsitzender schlug dem Gesamtvorstand dann vor, sogar eine eigene Abteilung zu gründen, da eine entsprechenden Umfrage unter den Haushalten in Hörste, Bokel und Hesseln und der langsam aufkommende Tennisboom den Bedarf deutlich machte.
Geburtsstunde der Tennisabteilung
Am 28. März 1984 traf man sich im berühmten Sportlerkeller an der Tiegstraße und hob die neue Abteilung aus der Taufe. Zunächst noch ohne eigene Anlage, wurden auf dem Fussball-Ascheplatz in Hörste und den „Gummiplätzen“ an der Masch die ersten Trainingsstunden unter Manfred Goldbach genommen. Der Verein errichtete dann 1986, im Jahr nach Boris Beckers Wimbledon-Sieg, mit viel Eigenleistung zwei "richtige" Tennisplätze.
Schließlich wurde am 12. April 1984 der erste Tennisvorstand gewählt. Der für das folgende Jahr fällige Beitrag betrug 150 DM für Erwachsene, 60 DM für Jugendliche, Azubis und Studenten.
Erklären, was es in diesem Jahr mit "Forty:Love" auf sich hat: Christopher Parohl (links), 1. Vorsitzender und Vereinstrainer, und Olaf Sorge, 2. Vorsitzender und auch zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Mit dem Vorstand planen sie zum Vierzigsten u.a. das Grünkohlessen (8. März), den Saisonauftakt am 28. April und einen gemütlichen Sommerabend im Jubiläumsjahr.
Warum 40 : Love? „Diese ja heute immer noch sehr eigene Zählweise der Punkte innerhalb eines Spiels (Game) mit 0 - 15 - 30 - 40 liefert die eigentliche Vorlage für ein Jubiläum quasi außer der Reihe“, erklärt der neue Vorsitzende Christopher Parohl den Umstand, dass man sich in diesem Jahr der „40“ verschrieben habe.
„Null" wird beim Tennis mit dem englischen Wort "Love" gezählt. Das bedeutet aber nicht Liebe; es passt jedoch, wenn man das Spiel so liebt wie die derzeit über 100 Mitglieder.
„Tennis wurde damals in den Augen der Zeitgenossen eher noch als etwas abgehoben und noch nicht als Volkssport wahrgenommen“, ergänzt Olaf Sorge, der 1985 eintrat und die ersten Schläge unternahm. Auch heute bekleidet er wieder ein Vorstandsamt.
„Was mich zu dem ursprünglich "weißen Sport" brachte: Sicher vor allem Boris Becker und auch Steffi Graf, und weil inzwischen sehr viele Arbeitskollegen im Rathaus regelmäßig ab 16 Uhr zur Anlage fuhren und den Schläger schwangen“, schmunzelt er. So wie bei der Kreissparkasse und innerhalb der Haller Lehrerschaft.
TG Hörste Tennis ist immer noch eine Familiensache
Die Tennisabteilung ist dörflich geprägt und auch eine familiäre Angelegenheit, ja sogar Familiensache. Damals wie heute trat man sehr oft geschlossen ein. Mal zogen die Kinder die Eltern nach, mal konnten die Erwachsenen über kurz oder lang ihren Nachwuchs begeistern, doch auch an die gelbe Filzkugel zu schlagen. Meistens überholten die Kids ihre Erzeuger innerhalb kürzester Zeit, wurden Vereinsmeister, Kreismeister usw. und betrieben irgendwann bei größeren Clubs Leistungssport. Mittlerweile kamen eine ganze Reihe wieder zurück bzw. sind jetzt wiederum mit ihren Familien fester Bestandteil des Vereins.
„Wir haben eine tolle Anlage mit vier Plätzen, die sich einen kräftigen Ballwurf entfernt vom Tatenhausener Schloss befindet", werben Sorge und Parohl weiter für ihren Verein. Der lizensierte Vereinstrainer fördert seit einigen Jahren vor allem den sportlichen Nachwuchs und akquiriert darüberhinaus in seiner Funktion als 1. Vorsitzender gern gesehene neue Mitglieder. „Das Familiäre prägt uns“, unterstreicht Christopher Parohl.
In der vergangenen Saison gelang es außerdem, über ein Dutzend weibliche Mitglieder in den Club zu bekommen. „Diese treffen sich regelmäßig montags zum „Training plus“: Dann wird Tennis, Schnack und Prosecco inklusive geboten“, schwärmt der 1. Vorsitzende. Seit langem gab es im vergangenen Jahr auch wieder eine Damen-Vereinsmeisterschaft.
Freuen sich, dass sie in 2024 als aktueller Vorstand den "Vierzigsten" der Tennisabteilung vorbereiten können: Christoph Ramhorst, Olaf Sorge, Philipp Ramhorst, Björn Lüker, Christopher Parohl und Torben Lüker.